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“Die Boomerangs, in drei Kapiteln”, Corsino (Daniel López Bončina)

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Zusammenfassung

In dieser Geschichte geht es um einen jungen Mann, der in dem Land seine Chance sucht, aus dem seine Großeltern fliehen mussten und nie dorthin zurück konnten. Er ist mit vielen Problemen konfrontiert. Seine Hauptschwierigkeiten sind die Diskriminierung und das bullying in der Schule. Diese Geschichte beruht auf realen Tatsachen.

Biografie

Corsino (Daniel L. Bončina) ist 1985 in Argentinien geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität von Buenos Aires, hat einige Kurzgeschichten veröffentlicht und reiste 2010 nach Slowenien. Heute lebt er in Ljubljana und studiert italienische Literatur und Spanisch.

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1. Kapitel I Spanien-Argentinien 1945 / Nach dem spanischen Bürgerkrieg wurden viele Menschen wegen ihrer politischen Überzeugungen verfolgt und erschossen. Während des Zweiten Weltkrieges versuchte Franco, die verbliebenen Widerstandskämpfer zu vernichten. / Irgendwo in Spanien, 1939 / …BEREIT…ZIELEN…FEUER!!

2. Sicherlich war dies genau der Zeitpunkt, als eine Reihe von unerwarteten Ereignissen begann. Ein Vorfahrem eine Welt, die mir fremd ist und ein eventuelles “warum” zu meinem Geburtsort. / Mama du wirst mir fehlen… vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder… vielleicht komme ich ja irgendwann zurück… /Andres Fuentes emigrierte nach Argentinien, wo er seine Träume wahr machen wollte; seine Ideen in Freiheit aufschreiben und eines Tages an seinen Herkunftsort zurückkehren, seine Familia umarmen … aber manchmal, oder eigentlich immer, kommen die Dinge anders als wir es uns erträumt hatten.

3. Argentinien, fast 55 Jahre später

4. 2001, Wirtschaftskrise / Gebt uns die Zukunft zurück. / Bankeinlagen eingefroren.

5. 2008, Landwirtschaftskrise / Mangel an einigen Gütern nach Agrarstreik in verschiedenen Landesteilen … die Regierung lügt in Sachen Inflation … Die Krise ist größer. In anderen Nachrichten hat Spanien ein Gesetz verabschiedet, wonach die Nachfahren von Verbannten die Staatsangehörigkeit erhalten sollen …

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1. Das Gesetz der historischen Erinnerung? Was ist das? / … genau… Mama, Papa, ich gehe nach Spanien.

2. Warum Spanien? Jetzt? Bring erst dein Studium zu Ende, bevor du gehst… Ich weiss, es ist schwierig, aber wir können dir helfen. / Mama du weisst doch, dass ich Schriftsteller werden will. Hier habe ich als solcher keine Zukunft. Ausserdem, wie lang soll ich noch warten, um selbständig zu werden. / Hast du Pläne? Wie dem auch sei, du bist erwachsen.

3.  … Gut Diego, das geht in Ordnung… pass auf dich auf und denke daran, dass du auf uns zählen kannst. Ich bin sicher, wenn dein Großvater lebte, dann würde er mit dir gehen.

4. Danke euch beiden! Nun muss ich anfangen Geld zu sparen… die Staatsangehörigkeit reicht nicht. / UFF! Mein einziger Plan ist ein Traum. Ich denke, wenn ich weiter darüber nachdenke, gehe ich nirgendwo hin… MMM… immerhin scheint es nicht allzu kompliziert zu sein… und noch viel weniger die Sprache… / Wenigstens werde ich dort die Sicherheit haben, die mir hier fehlt.

5. Kapitel II Argentinien Spanien 2010/  Krise/ Krise

6. Einen Monat nach der Weltmeisterschaft. Spanien hat gewonnen und die Arbeitslosigkeit steigt. / Hallo Mama, ich wohne in einer Wohnung mit anderen Studenten. Noch habe ich keine Arbeit gefunden, aber ich habe mich schon an der Uni immatrikuliert …

7. Wir suchen nach Kellnern.

8. …Ich habe einen Job in einem Café gefunden und ab nächste Woche besuche ich die Universität.

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1. Kellner! Sie wünschen?

2. Zwei Kaffee mit Milch und eine Frage: Sie sind wohl kein Spanier, nicht wahr?

3. Ich bin… mein Großvater war Spanier.

4. Warten Sie, ich kenne diesen Akzent … sind Sie vielleicht Argentinier? /  Das ist ein so cooler Akzent! / Wie Messi… was ist schon dabei. / EEEH…  Danke, in einer Minute bin ich zurück. … Entschuldigen Sie, möchten Sie noch etwas?

5. Einen Monat später…/ Hey! Hey Argentinier! Komm her! / Bitte was wünschen Sie?

6. Drei Monate später / Die Krise ist wegen der Immigranten. Scheinbar ist es nicht genug für sie, uns den Arbeitsplatz zu stehlen, sie machen sich auch in den Krankenhäusern breit, im TV, im Sport, und sind nicht einmal Spanier… während ich immer noch arbeitslos bin.

7. Gut Carlos, du wirst mehr Glück haben. Komm, ich spendiere dir einen Kaffee.

8. Kellner! / Bitte, was möchten Sie trinken?

9. Sie sind kein Spanier, nicht? / Eh… nein, ich bin aus Argentinien.

10. Hast du sein Gesicht gesehen! Habe ich es dir nicht gesagt? … Diese Südamerikaner, diese Indianer kommen und bestehlen uns… lass uns woanders hin gehen, wo Spanier sind.

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1. Kapitel III von Spanien nach Kroatien 2012. / Hallo Mam, hallo Papa! Ich habe ein Stipendium für ein Jahr Studium in Kroatien. Ja genau, in Omas Land… Ich bin so glücklich, ich brauchte eine Pause von den alltäglichen Kommentaren, dort wird alles ganz anders sein.

2. “Keine Angst Dieguito, du sagst einfach, du bist Spanier…” / “Nein Mama niemals… Nachkomme von Kroatiern und Spaniern ist genug. Ich rufe euch an, sobald ich ankomme, hab euch lieb.”

3. Zagreb… / Guten Morgen, bevor wir beginnen möchte ich Ihnen mitteilen, dass wir kein Kroatisch sprechen werden… Ich möchte wissen, ob unter Ihnen Muttersprachler sind…

4. Ich / Ich / Hier

5. Woher kommen Sie?

6. Aus Argentinien / Ihr Familienname? / Fuentes Lovrenčić.

7. Können Sie beim Sprechen modulieren? UFF! Und denken Sie nicht, dass es für Sie einfacher wird, weil Sie Muttersprachler sind. Wir sprechen hier Spanisch, kein Argentinisch… und die anderen Muttersprachler?

8. Mein Name ist Clara, ich komme aus Badajoz /  Ich bin Juan aus Barcelona.

9. Zwei Wochen später / Wer hat die Erzählung für heute gelesen? / Ich! / Ich! / Ich! / Niemand? Kann uns jemand sagen, um was es in Galdos Roman geht?

10. Ha, ha, ha! Ich glaube Sie. Nein, nicht Sie. Ich frage die Muttersprachler, wie bekannt sind zwei in der Klasse … Clara und Juan.

11. Professor, wir haben es nicht gelesen.

12. Gut, da niemand gelesen hat, wollen wir den heutigen Stoff laut vorlesen.

13. Ich bin müde, ich will nach Hause … dieses Land  macht mich krank… wenigstens behandeln  wir nächsten Monat lateinamerikanische Literatur…

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1. Pardon, ich habe gerade die Gruppe gewechselt. Ich bin Veronika Marić. / Setz dich.

2. Ist doch egal… was… was? Worüber dachte ich gerade nach?

3. Einen Monat später / Bekanntlich ist spanische Literatur nach dem “boom” in der Mitte des 20. Jahrhunderts äußerst popular geworden. Magischer Realismus und große Romane wie Rayuela wären ohne Spanien nicht möglich gewesen, nicht ohne die Avantgarde. Aus diesem Grund warden wir uns auf Spanien konzentrieren, da die Halbinsel die lateinamerikanische Literatur stark und bekannt gemacht hat.

4. “… noch etwas, in zwei Monaten sollen Sie eine Seminararbeit über eine Erzählung oder einen Roman schreiben, die/den Sie gelesen haben.”

5. Drei Wochen später, im Büro des Professors / Herr Professor, Ich habe diese Arbeit zu “El Matadero” vorbereitet. / Ich halte es für keine gute Idee, wenn Sie zu einer argentinischen Geschichte schreiben, aber … wie Sie wollen…

6. ok, ich will schauen ob ich es ändern kann.

7. Zwei Tage später / Das ist es Herr Professor. Ich habe zwei Tage lang hart gearbeitet aber ich habe ein neues Thema gefunden und meine Arbeit abgeschlossen. Obwohl ich noch einen Monat Zeit habe, um sie zu überarbeiten, möchte ich wissen ob es nun o.k. ist.

8. ok! Gib sie mir und ich werde sie benoten. / Ich sagte Ihnen doch, ich habe sie noch nicht überarbeitet, ich wollte nur wissen ob… /  Es geht in Ordnung, Ich mag dieses Thema, ich werde sie überarbeiten und Ihnen zurückgeben.

9. Hallo! / Hallo, wie geht es dir? / Ok… du kannst Spanisch sprechen, wenn du willst. Ok, ich habe gerade auf die Straßenbahn gewartet… möchtest du…?

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1. Eine Woche später / Ich habe mir die Arbeit angesehen, sie hat mir gefallen und ich verstehe dass es für Sie als nicht-Muttersprachler ein Problem ist, spanisch zu schreiben… aber keine Sorge, korrigieren Sie die Fehler, die ich markiert habe und Sie könnten vielleicht eine 8 bekommen.

2. Herr Professor, hier haben Sie mir eine Menge von Präpositionen korrigiert, beispielsweise “des Staates” sollte bei Ihnen “vom Staat” heißen… und… / Sie sind der einzige, der diese Fehler korrigiert…

3. Uff… Ich vermisse mein Zuhause… / Warum sollte all dies so schwierig sein?… Ich bin müde… wenn ich nur wüßte, warum sie so sind. Sie hassen mich und kennen mich nicht einmal… was habe ich  ihnen getan?…

4. In Argentinien würden solche Dinge nicht passieren… aber… Huch! Wen habe ich getäuscht?/ …Hast du den gräßlichen Peruvianer gesehen, der in der Bar arbeitet.

5. Das war ich vor drei Jahren… es ist unglaublich, was wir ohne nachzudenken sagen… vielleicht geht es über unsere Kräfte, vielleicht ist es etwas, das wir geerbt oder gehört haben, vielleicht muss man es erleben um zu verstehen und zu fühlen … in meinem Fall bin ich auf der Suche nach einem Traum hier angekommen…

6. …Ich habe eine Wirklichkeit gefunden.

7. Juli 2013 / Ich weiss nicht mehr ob ich will, dass meine Zukunft sicher ist. Ich glaube, solche abrupten Veränderungen, die unerwarteten, sind diejenigen, die uns so entsetzlich am Leben zweifeln lassen, für einige Menschen die Unzulänglichkeit der Träume, die wir vermeiden müssen, bevor sie ein “vielleicht” werden uns wir alle Kontrolle verlieren. Ich habe gelernt, diese “Vielleichts” zu schätzen. Denn vielleicht könnte ich irgendwann meine Anekdote als Beispiel für etwas erzählen…  obwohl, vielleicht werde ich nicht der Autor, von dem ich geträumt hatte … In einer Woche gehe ich zurück nach Spanien, dismal mache ich die Reise jedoch nicht allein. Veronika wird in Madrid studieren… Übrigens sind wir seid zwei Monaten zusammen. Wie ich schon sagte, ich bin nicht der Schriftsteller, der ich zu sein träumte, aber ich schreibe gerade die beste Geschichte meines Lebens. Ende.

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